Auslegerbrücke - Online-Puzzles
Auslegerbrücke
Eine Auslegerbrücke (englisch cantilever bridge) ist eine Brücke, bei der Teile des Tragwerks als Kragträger (“Ausleger”) ausgeführt sind. Meistens bilden zwei gegeneinander gerichtete und an ihren Spitzen miteinander verbundene Ausleger die Mittelöffnung einer solchen Brücke. An dieser Stelle hat der Brückenaufbau seine geringste Höhe, während er am Beginn der Ausleger über den Flusspfeilern am höchsten ist.
Bei der Gerberträgerbrücke ist zwischen den freien Enden der Ausleger ein separater Brückenträger (sogenannter Einhängeträger) gelenkig gelagert, wodurch eine größere Öffnungs-Breite erreichbar ist. Diese Konstruktion entspricht dem zweigelenkigen Gerberträger, der Erfindung Heinrich Gerbers, mit der er einen auf mehr als zwei Lagern liegenden Durchlaufträger in ein statisch bestimmtes Tragsystem umwandelte.
Einfache Auslegerbrücken aus Holz mit aufgelegten Zwischen-Teilen (siehe nebenstehende Abbildung) gab es schon im Altertum. Im modernen Brückenbau kamen sie erst nach Gerbers Neuerfindung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Ausführung.
Die aus den Ketten- und Seil-Hängebrücken hervorgegangenen und diesen ähnlich aussehenden massiven Stahlbrücken werden auch zu den Auslegerbrücken gezählt (kein Mittelgelenk, siehe nebenstehende Abbildung: Eiserner Steg in Frankfurt/Main).
Zum ursprünglichen Ausleger als Stahlfachwerkträger kam später der Kastenträger aus Spannbeton hinzu.